Gemeinwohlorientierte Bauprojekte werden von der Stadt nicht im Stich gelassen ## Stadtrat beschließt Sonderförderung ## „Innovatives Netzwerk Wohnen mit Behinderung“ begrüßt die Entscheidung ##
Der Leipziger Stadtrat hat am 13. Oktober für die Sonderförderung und somit für die Rettung von gemeinwohlorientierte Bauprojekte, die im Konzeptverfahren der Stadt gewonnen hatten, gestimmt.
Im Ergebnis stellt die Stadt in den nächsten Haushalten bis maximal 5.389.000 Euro zur Verfügung, um gemeinwohlorientierten Baugruppen die Weiterführung ihrer Bauprojekte zu ermöglichen. Durch die anhaltende Inflation, Wegfall und Umstrukturierung von KfW-Förderungen und steigenden Baukosten und -zinsen standen die Baugruppen, die im Konzeptverfahren der Stadt gewonnen hatten, vor dem Aus.
Es geht hierbei ganz explizit um Wohnraum, der sozial verträglich und z.T. auch inklusiv konzipiert ist. Dies ist auch eine Förderbedingung: Mindestens 30 Prozent des entstehenden Wohnraumes muss sogenannter Sozialbau, also miet- und beleggebunden, oder/und eine besondere Wohnform, wie inklusives Wohnen, sein. Sonst ist keine Förderung möglich.
„Wir schaffen ehrenamtlich für Menschen, die infolge ihres sozialen Status oder gesundheitlicher Beeinträchtigungen auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt sind, im Leipziger Osten Wohnraum. Unser Haus ist ein zu hundert Prozent barrierefreier Sozialbau. Die Entscheidung des Stadtrates ist für uns ein Befreiungsschlag.“, so Annett Niederstraßer von der Genossenschaft Inklusiv LEben e.G. und Mitglied unseres Netzwerkes, die ein Wohnhaus in Leipzig-Reudnitz errichten wollen.
Auch Ricarda Kutscha von der Leika e.G., ebenfalls Mitglied des Netzwerkes, begrüßt die Entscheidung: „Der Entschluss gibt uns eine größere Planungssicherheit. Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen. So können wir weiter an der Realisierung unseres Projektes in Connewitz arbeiten. Hoffen wir, dass die Kosten nicht weiter bis ins Unermessliche steigen und die Bemühungen vergebens waren.“.
„Die Förderung ist eine gute Nachricht für Menschen mit Behinderung, die auf bezahlbaren, barrierefreien und inklusivem Wohnraum angewiesen sind. Wir brauchen aber eine Abkehr vom Prinzip des ‚Wer zuerst kommt, mahlt zuerst‘. Die Richtlinien der KfW-Förderung müssen gemeinwohlorientierte Wohn- und Bauprojekte stärker würdigen, sonst sind die Hilfen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“, ordnet Janek Lassau aus dem Koordinationsteam des Netzwerkes das Erreichte ein.
Leipzig den, 25.10.2022