## Solidaritätsbekundung mit inklusiven Wohnprojekten ##
Steigende Baukosten und -zinsen, Inflation sowie der Wegfall bzw. die Änderung einiger Förderungen durch die bundeseigene KfW-Bank machen Bauprojekten bundesweit schwer zu schaffen. Zum einen ist die KfW-Förderung ausgelaufen und das neue Programm noch nicht wieder aufgelegt, zum anderen ist die für die neue Förderung angedachte Summe so niedrig, dass viele auf der Strecke bleiben werden. Vom Häuslebauer bis zu großen sozialen Wohnprojekten sehen sich viele vor dem Aus. Eine zuverlässige Planung ist kaum noch möglich. In Leipzig sind auch Projekte betroffen, die sich dem sozialen Wohnungsbau und einem inklusiven barrierefreien Ansatz verschrieben haben.
Sechs innovative Projekte wollen durch das Konzeptverfahren der Stadt Leipzig, welches sie im letzten Jahr für sich entscheiden konnten, Wohnungen für Menschen schaffen, die einen erschwerten Zugang auf den Wohnungsmarkt haben. Sie haben sich nun in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister und die demokratischen Fraktionen des Stadtrates gewandt. Auch aus vorangegangen Konzeptvergaben sind gleichgesinnte Projekte von der Situation betroffen und brauchen ebenso Unterstützung. Ein Teil der Projekte hat sich insbesondere den Themen Inklusion und Barrierefreiheit verschrieben. Zu den Projekten gehören auch die „LeiKa eG“, mitverantwortlich für den offenen Brief, und die gemeinnützige „Wohnungsgenossenschaft inklusivLEben eG“, die Teil des „Innovativen Netzwerkes Wohnen mit Behinderung“ sind. Die Unterzeichner des Briefes fordern die Stadt auf, sich dem Problem anzunehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um die entstandene Finanzierungslücke zu schließen.
„Inklusion braucht Mut, und die Mutigen brauchen unsere Solidarität! Wir dürfen diese Projekte jetzt nicht alleine im Regen stehen lassen. Es braucht jetzt unbürokratische und schnelle Hilfen. Dieses Signal ist dringend notwendig, wenn wir wollen, dass auch in Zukunft Menschen wagen, mit dem selben Mut neue inklusive Wohnprojekte zu starten. “, so Janek Lassau aus dem Koordinationsteam des „Innovativen Netzwerkes Wohnen mit Behinderung“.
„Wohnraum in Leipzig ist Mangelware. Wohnungen mit sozialverträglichen Mieten sind im noch geringerem Maße vorhanden. Der Anteil von kostengünstigem, adäquatem barrierefreiem Wohnraum ist verschwindend gering. In dieser Lage leisten die betroffenen Wohnprojekte wichtige Pionierarbeit, die andere ermutigen kann, ihnen nachzueifern, und gleichzeitig einen Beitrag leistet, einen ganz konkreten Bedarf zu befriedigen.“; so Sarah Starck, ebenfalls Teil des Koordinationsteams des „Innovativen Netzwerkes Wohnen mit Behinderung“.
Leipzig den, 05.07.2022